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Giveaways auf Jobmessen: ein Leitfaden

By Aktuelles Thema

Gerade, wer es auf jungen Nachwuchs abgesehen hat, kommt praktisch nicht umhin, sich auf schulischen und universitären Jobmessen zu präsentieren. Wer diese Eigendarstellung jedoch um einige Geschenke ergänzen möchte, sollte mit Köpfchen vorgehen.

Giveaways: Freundlicher Reminder statt Bestechung

Es gibt verschiedene Plattformen, die gutes Geld damit verdienen, alle möglichen Arten von Giveaways, Werbegeschenken etc. in großem Stil an eine gewerbliche Kundschaft zu verkaufen. Das heißt: Sie geben Geld aus, um Geschenke zu verteilen – ohne sofort eine messbare Gegenleistung zu bekommen.

Aus diesem Grund machen manche Personaler*innen einen folgenschweren Denkfehler. Sie sehen Giveaways primär als eine Art „Bestechung“ an. Frei nach dem Motto „Ich schenke dir etwas Schönes, also bewirb dich aus Dankbarkeit bei mir, damit ich deine Arbeitskraft als Gegenleistung bekomme“.

Natürlich wollen Sie mit einem Giveaway in gewisser Hinsicht „Eindruck schinden“. Aber das ist nicht die primäre Wirkungsweise. Die ist eher folgendermaßen aufgebaut:

  • Sie erweisen sich durch das Geschenk als generös. Das veranlasst vielleicht nicht gleich zu einer Bewerbung, kann aber weitere positive Eindrücke vom Messeauftritt verstärken. Im Idealfall werden Giveaways schließlich sowieso erst gegen Ende eines Gesprächs überreicht.
  • Der beschenkte junge Mensch zieht einen Nutzen aus dem Giveaway, idealerweise mehrfach. Dadurch wird er das Geschenk über den altruistischen Gedanken hinaus als etwas Positives ansehen.
  • Über diese Verbindung wiederum (und eine geschickt, aber dezent angebrachten Firmennamen) wird er an Ihr Unternehmen erinnert – und zwar positiv.

Ein gutes Giveaway wirkt immer wieder als Reminder und entwickelt daraus seine positiven Auswirkungen auf Ihre HR-Bestrebungen. Jedes einzelne Giveaway lohnt sich deshalb, selbst wenn Sie keineswegs die Verteilungszahlen mit erwartbaren Bewerbungen gleichsetzen sollten.

Fremdnutz geht über Eigennutz

Ihre wichtigste Maxime, schon bei der Besorgung der Giveaways, sollte deshalb lauten, zunächst einmal den Schüler*innen und Student*innen auf diesen Messen einen Dienst erweisen zu wollen. Diese Menschen sind Ihre unternehmerische Zukunft, haben mit allerlei Alltagssorgen zu kämpfen und Sie möchten ihnen durch ein sinnvolles Geschenk eine kleine Last abnehmen.

Damit sollten Sie aus Ihren Gedanken alles verbannen, bei dem im Vordergrund nur Name und Logo Ihres Unternehmens stehen. Weg also mit T-Shirts und Baseball-Caps zweifelhafter Qualität. Weg ebenso mit Feuerzeugen (schon weil nur noch wenige junge Menschen rauchen), den bedruckten Kaffeetassen und langen Schlüsselbändern.

Was Sie verschenken wollen, kommt im Alltag gut an. Wie wäre es mit einem Tisch- oder Wandkalender als angenehme und möglichst dekorative Abwechslung zum digitalen Einerlei auf den Smartphones Ihrer Zielgruppe? Die Erstellung ist nicht wirklich komplex und wenn Sie gewerblich nutzbare Stockfotos verwenden können Sie das gute Stück sogar um hochwertige Fotos ergänzen.

Alternativ können es Powerbanks sein, hochwertige(!) Sonnenbrillen, Handyhalter, sportliche Trinkflaschen oder Pocket-Tools. Versetzen Sie sich in die Lebensrealität dieser jungen Menschen, fragen Sie zuvor Ihre Auszubildenden und Trainees. Ein wirklich praktisches, durchdachtes Giveaway kann enorm positiv wirken. Ebenso kann ein falsches Giveaway das exakte Gegenteil erzielen – und gute Eindrücke von Ihrem restlichen Messeauftritt schädigen.

Aufdrucke: Bitte dezent

Angenommen, Sie beschließen, für eine Ausbildungsmesse einige Hundert Powerbanks zu bestellen. Da wohl alle Schüler*innen auf dieser Messe passende Digitalgeräte nutzen, mitunter sogar brauchen, wird die Zielgruppe perfekt angesprochen. Wenn Sie die relativ große, ebene Fläche der portablen Stromspeicher allerdings als Anlass nehmen, um sie komplett in Ihre Corporate Colors zu tauchen und mit einem unübersehbaren Aufdruck von Firmennamen- und Logo zu versehen, begehen Sie einen folgenschweren Fehler:

Nur recht wenige Unternehmen haben für moderne junge Menschen einen „Coolness-Faktor“. Zumindest nicht einen so großen, dass alle Personen bereitwillig deren Farben und Logos zur Schau stellen – gerade trendige Brands vielleicht ausgeklammert.

Heißt: Reduzieren Sie solche Aufdrucke oder Gravuren auf den Giveaways auf ein Minimum. Falls Ihr Haus ein attraktives Logo besitzt, genügt dies in dezenter Aufmachung vielfach schon völlig – natürlich ergänzt um eine Internet-Domain, damit die Beschenkten nie vergessen, von dem das Giveaway stammt.

Wenn es geht, dann gerne nachhaltig

Die heutige Generation von Schüler*innen und Student*innen ist die politischste seit den 1960er Jahren. Und ihr Anliegen lässt sich mit wenigen Worten umschreiben: Schutz von Klima, Umwelt und Natur. Längst nicht alle dieser jungen Menschen mögen dafür demonstrieren oder sich anderweitig aktivistisch betätigen. Erneut sollten Sie jedoch im Default-Modus davon ausgehen, dass jedem von ihnen stark an dem Thema Nachhaltigkeit gelegen ist.

  • Einerseits ist dies ein weiterer Grund, warum Ihre Giveaways von hochwertiger Qualität sein sollten. Je schneller etwas kaputt geht, desto nachteiliger ist es nicht zuletzt aus Sicht Ihres grünen Images.
  • Andererseits sollten Sie versuchen, die Giveaways sinnvoll um das Thema Nachhaltigkeit herum zu gestalten. Der angesprochene Kalender beispielsweise könnte auf jedem Blatt niedrigschwellige Tipps zum Naturschutz integrieren. Oder vielleicht möchten Sie statt einer praktischen Schlüsselanhänger-LED-Leuchte lieber einen verschließbaren und mehrfach nutzbaren To-Go-Trinkbecher verschenken.

Sowohl aus Sicht dieser Menschen als auch generell muss Nachhaltigkeit nicht (nur) bedeuten, recycelte Materialien und Ähnliches zu verwenden. Ihre Giveaways können ebenso nachhaltig sein und wirken, wenn sie durch ihre Art dazu beitragen, bestimmte Kritikpunkte der modernen Welt zu überwinden – und seien es die Wegwerf-Kaffeebecher in der Universitätscafeteria.

Abgestuft für allgemeine und vielversprechende Standbesucher*innen

Auch auf Jobmessen werden Sie Gäste am Stand haben, die es nur auf Giveaways abgesehen haben – eine unvermeidbare Realität des ganzen Prinzips. Doch selbst, wenn es aus altruistischen Motiven heraus sicherlich erstrebenswert wäre, jeder*m Besucher*in das gleiche Giveaway zu geben, so sollten Sie aus Kosten- und Wertschätzungssicht zwei Arten von Geschenken bevorraten:

  • Niedrigschwellige, eher günstige Giveaways á la Kugelschreiber oder Schlüsselanhänger für die allgemeinen Standbesucher*innen.
  • Höherwertige Giveaways von Fotokalender bis Powerbank für diejenigen, mit denen es zu guten Gesprächen kam oder wo beispielsweise vielleicht schon ein Praktikum anberaumt wurde.

Auf diese Weise können Sie beide Personengruppen mit Giveaways bedenken (und alle Vorteile daraus ziehen), jedoch trotzdem den aussichtsreichen Bewerber*innen dennoch ein aus der Masse herausragendes Präsent überreichen.

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