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Iventa Business Breakfast machte Mut und Feigheit in der Führung zum Thema!

By Aktuelles Thema, Events, News

Iventa lud am 10. Mai 2023 Führungspersönlichkeiten aus dem HR-Bereich zum Business Breakfast ein. Hannes Gsellmann, Director der Iventa Personalberatung sprach mit Mag. Ricardo-José Vybiral, CEO der KSV1870 Holding AG, und Kathrin Gulnerits, Chefredakteurin des News Verlags, über Mut versus Übermut. In der Welt der Wirtschaft und des Managements ist Mut besonders wichtig, darüber waren sich alle einig. Denn in einem sich schnell verändernden und wettbewerbsintensiven Umfeld sind mutige Entscheidungen oft der Schlüssel zum Erfolg. Couragierte Führungskräfte brauchen einen Mix an Intuition und Ratio, um den zahlreichen Herausforderungen langfristig gewachsen zu sein. Doch es ist Vorsicht geboten: Entscheiden Führungskräfte rational oder aus einer Emotion heraus? Auf diese und andere Fragen erhielten rund 50 geladene Gäste interessante Antworten.

Mut ist eine Tugend, die in vielen Bereichen des Lebens wertgeschätzt wird. In der Welt der Wirtschaft und des Managements ist Mut jedoch besonders wichtig. Denn in einem sich schnell verändernden und wettbewerbsintensiven Umfeld sind mutige Entscheidungen oft der Schlüssel zum Erfolg.

Eine mutige Führungskraft zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, Risiken zu erkennen und Chancen zu ergreifen, die anderen vielleicht verborgen bleiben. Er oder sie ist in der Lage, Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie unpopulär oder mit Herausforderungen verbunden sind. Mutige Führungspersönlichkeiten haben das Vertrauen und die Fähigkeit, ihre Vision zu kommunizieren und ihr Team zu motivieren, um gemeinsam Ziele zu erreichen.

Doch es ist Vorsicht geboten: Entscheiden Führungskräfte rational oder aus einer Emotion heraus? Emotionale Entscheidungen werden aus dem Unterbewusstsein gesteuert – aus früheren, unbewusst gespeicherten Erfahrungen, die positiv wie auch negativ sein können. Durch Emotionen handelt der Mensch häufig, bevor er sich die Zeit genommen hat, eine Situation genau zu analysieren.

„Daher sind emotionale Entscheidungen oft nicht die klügsten“, sagt Hannes Gsellmann, Director der Iventa Personalberatung, und ergänzt: „Mutige Führungskräfte brauchen einen Mix an Intuition und Ratio. Ein sicheres Gefühl der inneren Stimmigkeit im Ruhezustand und Zahlen, Daten, Fakten zur Absicherung sowie den Antrieb und die Leidenschaft, ‚es‘ zu tun. Als Führungskraft sollte man seine Mitarbeitenden ermutigen und schützen und als Mentor*in agieren. Schützen Sie die Mutigen vor denen, die aus rein persönlichen Interessen (wie Machtverlust) im Widerstand sind, und helfen Sie jenen, die etwas Neues ausprobieren wollen, mit geschützten Räumen, Pilotprojekten, Mentor*innen und Fürsprache. Unterstützen Sie jene, die den Mut haben, heikle Missstände anzusprechen, mit Zahlen, Daten, Fakten und Erfahrungen.“

 

Für Mag. Ricardo-José Vybiral, Chief Executive Officer und Vorstand der KSV1870 Holding AG, ist die Grenze zwischen Mut und Übermut schmal: „Es ist wie Bungeejumpen ohne Seil, Autofahren ohne ABS. Ähnlich wie in der Wirtschaft: Um ein Unternehmen zu gründen, braucht es Mut. Doch das allein genügt nicht, auf eine objektive Grundlage und kritisches Hinterfragen kommt es an. Um langfristig erfolgreich zu sein, braucht es ein professionelles Risikomanagement gepaart mit Ehrgeiz, Innovation, Freude und Mut. Übermut ist fehl am Platz. Es kommt nicht von ungefähr, dass 30 % der Firmenpleiten auf operative Ursachen zurückzuführen sind und jede fünfte aufgrund von Gründungsfehlern passiert. Dazu zählen zu geringes Know-how oder die fehlende Eignung, ein Unternehmen zu gründen. Da hilft es dann auch nicht mehr, mutig zu sein.“

Im Zuge des Business Breakfast wurde auch die journalistische Seite des Muts betrachtet – die Chefredakteurin Kathrin Gulnerits einmal in der umgekehrten Rolle. Als Interviewte antwortete sie auf Fragen zu Mut und Risiken im Journalismus, zur Wirkung, aber auch zum Risiko, das durch den Multiplikator Medium erreicht werden kann. Zu Distanz versus Nähe zu Entscheidungsträger*innen und seinen Auswirkungen. Zu persönlichen Risiken und zur eigenen öffentlichen Person „Mut ist für mich ein sehr starker Begriff, womit meiner Meinung zu inflationär umgegangen wird“, so Kathrin Gulnerits, Chefredakteurin News zum Thema des Vormittags.

Ein paar Impressionen vom Iventa Business Breakfast:

Fotocredit: ©Stefan Diesner

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By Aktuelles Thema

Pandemie, Krieg, Inflation, Energiekrise – die Zeiten waren auch schon einmal rosiger. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, sollten wir uns den Herausforderungen stellen. Warum es sich auszahlt, gerade jetzt unternehmerischen Mut zu beweisen.

Bild: Claudia Meitert | Text: Egger & Lerch

Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Mut denken? Vielleicht David, der nur mit einer Steinschleuder bewaffnet gegen den Riesen Goliath ins Feld zog? Oder die Helden der griechischen Mythologie von Herkules bis Odysseus, die ihren Mut in zahlreichen, fast unmöglich zu meisternden Aufgaben unter Beweis stellen mussten? Und wahrscheinlich auch all jene mutigen Frauen und Männer, die sich im Laufe der Jahrhunderte gegen jede Form der Unterdrückung auflehnten. Sie alle verbindet, dass sie sich einer Übermacht in den Weg stellten und für ihre Überzeugung Leib und Leben riskierten.

„Zum Glück leben wir in einer Zeit, in der sich das klassische Verständnis von Mut gewandelt hat. Heute geht es zumeist nicht mehr um die Bereitschaft, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, um eine gefährliche Situation zu bewältigen“, sagt der Wiener Philosoph Konrad Paul Liessmann. Statt um körperlichen Einsatz geht es vielmehr um andere Aspekte: Zivilcourage und den „Mut, sich seines Verstandes zu bedienen“ und sich auf die eigenen Fähigkeiten zu verlassen.

Mutig neue Wege gehen.

Was der deutsche Philosoph Immanuel Kant zur Zeit der Aufklärung so einfach wie griffig formulierte, ist eine wesentliche Voraussetzung, um Herausforderungen zu meistern. Bloß dass heute zwar nicht gegen eine neunköpfige Hydra, dafür aber gegen die kollektive Verunsicherung – – ausgelöst durch Pandemie, Rezession, Energiekrise und vielem mehr – gekämpft werden muss. Doch große Umbrüche machen nicht nur den Einzelnen zu schaffen, sondern stellen auch Unternehmen vor massive Herausforderungen. Die große Frage, der wir uns stellen müssen, lautet: Steckt man den Kopf in den Sand und hofft darauf, dass sich alles schon irgendwann zum Besseren wendet oder geht mutig neue Wege?

Laut einer 2018 veröffentlichten Umfrage des Hernstein Instituts für Management und Leadership unter 1.516 Führungskräften so wie Unternehmer*innen in Österreich und Deutschland hielten gerade einmal 39 Prozent der unteren Managementebene ihr Unternehmen für mutig. Floriert die Wirtschaft, mag ein solch durchwachsenes Ergebnis weiter keine Rolle spielen, in Zeiten multipler Krisen gerät ein solcherart empfundenes Unternehmen allerdings schnell ins Schlingern. Dabei sind es die außergewöhnlichen Situationen, die mutiges Handeln erfordern, „dann, wenn noch nicht klar ist, welche Standards gelten; wenn es um Unbekanntes geht, mit dem man vorher noch nicht konfrontiert war“, erläutert Konrad Paul Liessmann.

Agieren statt reagieren.

Gerade dann müsse man versuchen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, ist Martin Mayer, Managing Partner von Iventa, überzeugt. Mut bedeutet für ihn, stets das Positive zu sehen und an den Erfolg in der Zukunft zu glauben. Freilich ohne dabei alles auf eine Karte zu setzen: „Das wäre wagemutig.“  Stattdessen gehe es darum, im Rahmen des Möglichen zu gestalten und Akzente zu setzen, auch wenn man zunächst am Grundproblem nichts ändern könne. Als Beispiel nennt er den Beginn der Pandemie: „Als die ganze Welt in Tiefschlaf versank, hatte man dem als Unternehmen nichts entgegenzusetzen. Dennoch haben wir überlegt, wie wir darüber kommunizieren, gemeinsame Schritte setzen und mit einem Perspektivenwechsel neue Wege beschreiten können. Das kann schließlich auch eine Chance sein.“ So wie die Iventa-Expansion nach Deutschland, kurz vor Ausbruch der Covid-Krise. Statt wie viele andere Unternehmen Projekte auf Eis zu legen und das neu eröffnete Büro wieder dicht zu machen, entschieden Mayer und sein Team, weiterzumachen. „Da hat sich unser Mut zum Glück ausgezahlt“, konstatiert er.

Wer an seinem Weg festhält, an eine Idee glaubt und ihre Umsetzung vorantreibt, dem werden allerdings nicht nur Rosen gestreut. Im Gegenteil: Er eckt an, gilt als unbequem und stößt auf Widerstand. „Menschen streben stets nach Anerkennung. Mutig zu sein bedeutet auch, das Risiko einzugehen, diese Wertschätzung zu verlieren, wenn die eigene Position von anderen nicht geteilt wird. Auch Wissenschaftler wie Albert Einstein und Charles Darwin stießen mit ihren revolutionären Theorien zunächst auf Ablehnung“, erläutert Liessmann. Echte Innovation entstünde aber nur, wo es geistigen, intellektuellen und emotionalen Mut im Sinne des Kant’schen „Selberdenkens“ gäbe.

Innovation braucht Mut.

Unternehmen, die sich Innovationskraft und Zukunftsorientiertheit auf die Fahnen geheftet haben, sei daher empfohlen, ein Umfeld zu schaffen, das Mitarbeiter:innen darin bestärkt, mutig zu sein und ihre Meinung offen zu äußern, auch wenn diese einmal kritisch ausfällt. „Wer dann schief angeschaut wird oder ein Stirnrunzeln vom Chef erntet, lässt das schnell wieder bleiben“, so Philosoph Liessmann und forciere damit im Unternehmen das Gegenteil von Mut: Feigheit. Dabei entstünde doch gerade erst aus Kontroversen, aus Widerspruch, aus Dingen, an die man nicht selbst gedacht hat, sehr oft erst etwas Neues.

Und was ist mit den Zauderern im Unternehmen, die als Bremser in einer getriebenen Gesellschaft nicht unbedingt den besten Ruf genießen? Liessmann rät, „die produktive Kraft des Zauderns“ nicht zu unterschätzen: „Zauderer sind ein wichtiges Korrektiv. Sie mahnen zur Vorsicht und appellieren, noch einmal nachzudenken, bevor man eine schwerwiegende Entscheidung trifft, die mitunter gar nicht nötig gewesen wäre.“ Dass diese Taktik aufgehen kann, beweist das Beispiel Quintus Fabius Maximus Verrucosus, seines Zeichens römischer Senator, Konsul und Diktator während des Zweiten Punischen Kriegs. Statt endlich eine Entscheidungsschlacht herbeizuführen, setzte er auf hinhaltenden Widerstand und zermürbte auf diese Weise den Gegner. Kein Wunder, dass er seinen Beinamen Cunctator („Der Zögerer“) mit Stolz trug.

Mut braucht Erfahrung.

Vielleicht hielt sich Cunctator aber auch einfach an Aristoteles. Für den griechischen Philosophen war Mut das Resultat eines vernünftigen Abwägens zwischen Tollkühnheit und Furcht, ein Mittelweg also. „Jeder gute Manager sollte eine Risikoabwägung machen: Wo liegen die Vor-, wo die Nachteile? Was kann ich verlieren oder gewinnen? Und was bin ich bereit, einzusetzen – an eigenen Ressourcen, an Unternehmenskapital, an Arbeitsplätzen? Länger zu überlegen ist oft mutiger als rasches Vorpreschen“, gibt Liessmann zu bedenken. Im aristotelischen Sinne ist Mut auch keine Charaktereigenschaft, von der die einen eben mehr als andere besitzen, sondern eine Kardinalstugend und damit durch Gewohnheit auch erlernbar. Wer sich also daran gewöhne, Herausforderungen anzunehmen, werde dadurch auch mutiger.

Das weiß Martin Mayer aus der Praxis: „In den über 20 Jahren im Unternehmen habe ich schon einige Krisen überlebt. Wenn man die Erfahrung gemacht hat, dass man sie bewältigen kann, wächst auch das Grundvertrauen in sich selbst und damit das Wissen: Wir haben es schon einmal geschafft, ein zweites Mal schaffen wir das auch.“

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